Startschuss

So, ich habe es getan. Ich hatte am 02. Mai das finale Gespräch mit dem Betreuer meiner Abschlussarbeit und konnte endlich die Bachelorarbeit beim Prüfungsamt anmelden. Genauer gesagt habe ich die Anmeldung an den Betreuer weitergeleitet, welcher das Beginn auf den 22. Mai datiert hat. Das Thema lautet Entwurf und Implementierung eines Tools zur Suchunterstützung unter Berücksichtigung des Kontextes vorheriger Suchanfragen. Gerne möchte ich den Werdegang meiner Thesis hier verewigen.

Nun heißt es ran an den Speck. Die Arbeit möchte ich innerhalb der nächsten drei Monaten ohne größere Komplikationen durchbekommen, sollte bei einem Umfang von 30-50 Seiten aber auch keine größere Hürde darstellen. Hoffentlich klappt das sogar etwas schneller. Ich werde mich ab und zu mal hier im Blog melden, da es ja darum geht, eine Softwarekomponente zu erstellen. Weil es sich bei dieser Komponente um eine Website handelt, gibt es keine Einstiegshürden für den geneigten Besucher. Die Arbeit wird auch empirische Elemente besitzen, es soll per Umfrage die Akzeptanz der gebotenen Suchergebnisse evaluiert werden. Da wäre ich dankbar, wenn ihr ab und zu einfach mal auf die Seite ccss geht und einfach mal ein bißchen durchklickt. Über meinen Twitteraccount @peripherstudent werde ich dann immer raushauen, wenn es neue Versionen gibt.

Es würde mich natürlich am Ende freuen, wenn ihr den Tweet für die finale Version dann noch einmal teilt oder irgendwie halt in den Umlauf bringt. Das reicht aber dann, auch nur für die finale Version. Den Entwicklungsstand könnt ihr euch übrigens unter https://github.com/Brice187/ccss ansehen.

Werkzeuge

Gerne möchte ich darauf eingehen, wie ich die Bachelorarbeit anfertige. Natürlich brenne ich auch darauf, eure Vorschlägen zu lesen und ggf. Kritik in meine Überlegungen mit einfließen zu lassen.

1. Google Docs

Das Werkzeug zum eigentlichen Schreiben der Arbeit. Der Vorteil an Google Docs ist die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt und von jedem Gerät ohne Installation zuzugreifen und an der aktuellen Arbeit zu arbeiten.

Hier werden neben der eigentlichen Arbeit auch Notizen. Stichpunkte etc. gepflegt

2. Zotero

Da ich nicht zu der Windows nutzenden Studentenschaft gehöre, muss eine citavi Alternative für Mac/Linux her. Zotero kommt hier sehr gelegen, da es plattformübergreifend, kostenlos und mit Sync funktioniert. Ich bin bisher begeistert.

Es kann für Bücher aus Amazon-Links alle wichtigen Daten für das Literaturverzeichnis ziehen und es existiert ein Browserplugin für Firefox/Chrome, um auch Webinhalte ordentlich zu zitieren.

3. LibreOffice 

Welch ein großer Sack voll Schmerzen diese leidigen Wordprocessoren doch sind. Entweder sie machen nicht, was man mag, oder sie stürzen ab und vernichten zumindest die letzten 10 Minuten Arbeit. Bei mir hat sich in Summe das sicherlich mehr als 3 Stunden „sinnlose“ Zeit bisher gekostet.

Deswegen benutze ich Libreoffice nicht 😀

MS Word ist für mich keine Alternative.

4. Lyx

Tatsächlich benutze ich zum schönen Aussehen meiner Arbeit den auf Latex basierenden WYSIWYG Editor Lyx in Zusammenhang mit der Vorlage von Timo Schindler. Man benötigt zwar 1-2 lange Nachmittage, um sich in die Software reinzufuchsen, vorallendingen wenn man noch die automatische Quellenverwaltung mit einfließen lässt, aber danach erschließt sich einem das Tool.

Apropos Quellenverwaltung:

Zusätzlich zu Lyx sollte man sich noch die plattformübergreifende Software Jabref besorgen. Hier kann man die durch Zotero  in das bibtex Format exportierten Literaturverweise importieren und nochmals für die Verwendung im Dokument aufbereiten. Nach jedem Import aus Zotero sollte man übrigens in den database properties das Encoding auf ISO-8859-1 stellen, damit es mit den Umlauten auch wieder passt.

4. Github / Dropbox

Zur Synchronisation und zum Backup der Bachelorarbeit an sich nutze ich diese beiden Tools. Dropbox ist hier eher ein fließender Zustand, da ich manchmal einfach nur kurz abspeichere und aufhöre und wenn ich weitermachen will eventuell an einem anderen Endgerät bin 😀 Github ist etwas statischer. Hier commite ich quasi nur dann, wenn ich ein Kapitel bzw. Abschnitt fertig habe. Die einzelnen Pushes sollen quasi die Evolution meiner Arbeit in definierten Schritten darstellen. Außerdem möchte ich mich bei meinem Offside-Backup eines so wichtigen Dokumentes nicht auf einen Anbieter verlassen.

Github nutze ich übrigens auch (und hauptsächlich) für die Versionierung des Softwareprojekts, wie ihr weiter oben schon gesehen habt. Hier lade ich auch nur lauffähige Versionen hoch. Das gute an Github ist, dass das Deployment meiner Software auf dem Webserver mit einem einzigen Kommando funktioniert.

5. Visual Paradigm / MS Visio

Da im Rahmen der Software Entwicklung auch grafische Modelle wie z.B. use-case Diagramme angefertigt werden (der Kurs Software Engineering lässt grüßen), verwende ich Visual Pardigm bzw. MS Visio. Ersteres eignet sich zwar besser, hinterlässt in der kostenfreien Variante immer ein Wasserzeichen im Diagramm, welches ich für eine Darstellung in einer Bachelorarbeit für unangemessen halte. Letztendlich wird das in VP erstellte Diagramm dann einfach mit MS Visio „mal eben“ nachgebaut.

6. Fazit

Sobald ihr in die Verlegenheit kommt, eine Abschlußarbeit anzufertigen, macht euch früh genug Gedanken über eure Toolchain. Mich hat der oben beschriebene Aufbau insgesamt bestimmt mehr als 15 Stunden gekostet, bis alles so wie gewünscht lief. Jedes Tool hat dabei seine ganz eigenen Tradeoffs und ich habe auch sehr (sehr) vieles wieder verworfen…

 

Das Exposé werde ich nach erfolgreicher Abgabe und Bewertung der Arbeit online stellen, zum aktuellen Zeitpunkt habe ich noch Bedenken, ob dieses Vorgehen negativen Einfluss auf die Beurteilung haben wird. Wahrscheinlich werde ich sogar die ganze Arbeit hier veröffentlichen, so dass die Ergebnisse meiner geistigen Leistungen bis zum Sunset von WordPress online sein werden. Sollte ich das tatsächlich in der Zukunft vergessen, erinnert mich einfach an diesen Post.

und sonst…

Tja, was gibt es sonst noch zu sagen: Meinen relativ sportlichen Plan, noch zwei weitere Module in diesem Semester zu absolvieren, ist aufgeschoben (aber nicht aufgehoben). Nachdem ich mit der Arbeit fertig bin, geht es mit vollem Elan aus taktischen Gründen nach Mensch-Computer-Interaktion. Taktik aus dem Grund, da der Klausurtermin fix ist und somit ein definiertes Ziel. Hier hat sich allerdings eine kleine Fragestellung aufgeworfen. Mal angenommen, es klappt alles nach Plan, dann werde ich mit Bestehen der Bachelorprüfung(ca. im August) automatisch exmatrikuliert. Das neue Semester fängt im Oktober an. Wann wird die Klausur geschrieben? Natürlich im September. Ich denke mal, dass diese Konstellation häufiger auftritt. Meine Nachfrage bei der Studienberatung ergab, dass ich mich jetzt im Juni einfach erstmal als Bachelor für das WS 2017/18 zurückmelden soll, es erfolgt keine Exmatrikulation und bei Bestehen kann dann die Rückmeldung in Master umgewandelt werden.

Bei Kommunikations- und Rechnernetzen werde ich eine mündliche Prüfung absolvieren, welche man ja individuell vereinbaren kann.

Ich schreib dann mal weiter an der Arbeit…

2 Gedanken zu “Startschuss

  1. Hi Lars. Lyx mit Timo Schindlers Vorlage habe ich für die Seminararbeit auch benutzt, dazu bibtex und Visio. Ich habe zuvor schon lange keine Microsoft-Office oder verwandte Produkte benutzt, deshalb mochte ich auch das Layout von Visio nicht – und mag es immer noch nicht, genau wie von Word etc. Vor allem diese komische (neue?) Menüleiste finde ich höchst unintuitiv. Bei Visio hatte ich beim Export ins pdf und der Einbettung in Latex eine ganze Weile mit den Rändern zu kämpfen. Visio klatscht da einfach Standardränder dran, die man nur in ziemlichen Untiefen des Programmes ändern kann. Dann wurde manchmal der Rand weggeschnitten, ein anderes mal nicht, oder es stimmten die Ränder auf allen Seiten, nur unten nicht (abhängig von bestimmten Elementen, die sich in der Nähe befanden). Alles in allem war das ziemlich viel (unnötige) Spielerei mit Visio, alles andere lief relativ problemlos. Naja, die Vorlage vom Schindler hat auch so seine Tücken, zu den meisten Probs gibts aber in den unzähligen Kommentaren einen Workaround.
    Für meine Abschlussarbeit hat der Betreuer eine Latex-Vorlage erstellt. Kennst du overleaf.com (online LaTeX-Editor)? Scheint auch gut in dein Tool-Konzept zu passen.

    MfG
    Markus

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    • Ich wusste doch, dass mir die Vorlage bekannt vorkam…
      Overleaf schau ich mir einmal an, aber ich denke ich werde meinen aktuellen Arbeitsablauf nur noch sehr ungern verwerfen. Es soll ja noch Zeit da sein, um die eigentliche Arbeit zu schreiben.
      Tickt deine offizielle Uhr auch bereits?

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